Zum Schuljahresende gab es wieder eine Projektwoche an der AOS. Die Schülerinnen und Schüler der 5. bis 8. Klassen, sowie der 9c konnten sich wieder in spannenden Projekten probieren und bewähren. Das waren z.B. die Projekte:
hier ein paar Impressionen:
Die Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse der AOS Aschersleben haben sich im Sozialkunde-Kurs 11/2 mit dem Zustand und den Perspektiven des politischen Systems der BRD beschäftigt. In diesem Zusammenhang hatten sie die Aufgabe, einen Podcast zu einem selbstgewählten Thema zu erstellen, in welchem sie im Gespräch mit verschiedenen politischen Akteuren der Kommunal- und Landesebene Themen erörterten, die Jugendliche ansprechen, bewegen oder zum Nachdenken anregen sollten.
Die Ergebnisse seht ihr hier. Viel Spaß beim Anhören!
weitere werden folgen :)
MZ 10./11.06.23
MZ 10./11.06.23
MZ 02.06.2023
Fotos: Melanie Becker
Am 21.04.2023 wurde das Literaturprojekt „Transriva“, welches in der Ascherslebener Kreativwerkstatt entstanden ist, im Goethe Institut in Rom eröffnet. Mit dabei waren auch 8 Schülerinnen und Schüler der Adam-Olearius Schule Aschersleben und 8 Schülerinnen und Schüler des Liceo Seneca in Rom. In einem dreitägigen Workshop haben sie, im Sinne der Transriva-Idee, gemeinsam an einer Weiterschreibung eines Textes gearbeitet und die Ergebnisse illustriert.
Wir, acht Schülerinnen und Schüler der Klassen 10c und 11, hatten das Glück, drei Tage in der schönen Stadt Rom zu verbringen. Abgesehen von den großartigen Sehenswürdigkeiten, die wir besichtigten, haben wir eine sehr spannende Erfahrung gesammelt. Schließlich haben wir einen Großteil unserer Zeit damit verbracht, zusammen mit acht Lernenden aus Rom Geschichten auszuarbeiten, und diese künstlerisch darzustellen. Allerdings standen wir hierbei vor einer großen Herausforderung: die unterschiedlichen Sprachen. Gemeinsam mit den Schülern und Schülerinnen, aber auch mithilfe einiger Lehrerinnen und Lehrern, haben wir es geschafft, untereinander zu kommunizieren. Dabei haben wir sehr schöne, künstlerische Texte entworfen, sowohl auf Deutsch als auch auf Italienisch. In der kurzen Zeit haben wir sogar enge Freundschaften geschlossen, und wir alle sind sehr dankbar, für das unvergessliche Erlebnis. Grazie per il bel tempo
(Sophia Fritsch, 11)
Vom 18.04. bis zum 22.04. waren wir, Lehrkräfte und SchülerInnen der AOS, in Italien. Trotz den holprigen Bus- und Bahnfahrten haben wir einige schöne Tage mit den italienischen Schülern und Schülerinnen verbracht. Neben den berühmten Sehenswürdigkeiten wie Colosseum, Trevi Brunnen und Pantheon entdeckten wir unbekannte, schöne Plätze und Restaurants. Das Essen dort war eintönig, aber lecker. Im Wechsel gab es Pizza und Pasta. Wer kein Fan von Büffelmozzarella ist, sollte in Italien aufpassen. Mein persönliches Highlight war der nächtliche Besuch in der ältesten Gelateria Roms. Himbeere und Schokolade kann ich herzlichst empfehlen. Ich bin sehr dankbar, diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen.
(Natalie Rockmann, 10c)
Der frische Duft von Blauregen, das warme Wetter und ein leckeres Essen – so empfand ich die Woche in der Stadt Rom, als wir den deutsch-italienischen Austausch mit dem Projekt Transriva fortsetzten. Mein schönstes Erlebnis war der Besuch in dem schönen Viertel Trastevere. Mit guter Straßenmusik, schönem Ambiente und den besten Nudeln endete dort unsere Woche.
(Lotta Knoblich, 11)
Letztes Jahr besuchten mehrere deutsche, aber auch italienische Autoren Aschersleben. Gemeinsam
mit verschiedenen Schulgruppen erarbeiteten sie Geschichten. Dieses Projekt war ein großer Erfolg und brachte uns die Möglichkeit Italien, genauer gesagt Rom, dieses Jahr besuchen zu dürfen. Gemeinsam mit 8 italienischen Schülern erkundeten wir die Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten der Stadt Rom. Es war eine spannende und ereignisreiche Reise, an die wir uns noch lange erinnern werden.
(Katharina Ostermann, 11)
Drei Tage haben 8 Schüler*innen in Rom der ewigen Stadt verbracht. Rom- eine riesige Metropole im Herzen von Italien, von so vielen kulturellen Besonderheiten durchzogen, dass man diese ganze Vielfalt erstmal auf sich wirken lassen muss. Zum Glück wurden wir von unseren italienischen Freunden durch die Stadt geführt, sodass wir sehr viel gesehen haben. Am eindrucksvollsten waren die ganzen großen Monumente in Rom, die einem den Atem stocken ließen. Die Größe von den dortigen Denkmälern ist derart gigantisch, dass man sich auf einmal so klein vorkommt und man nur große Augen machen kann bei der Bauart solcher. Die Wunder dieser Stadt reichten von den pompösen Gebäuden zu künstlerischen Meisterwerken bis hin zu den dortigen kulinarischen Köstlichkeiten. Letzteres haben wir uns in Rom zur Genüge gewidmet und ich muss sagen die italienische Pizza ist so gut wie alle sagen. Die Schwierigkeiten der Kommunikation ging es zu bewältigen aber wir haben uns alle Mühe gegeben und so würde diese Hürde immer kleiner. Zusammengefasst war das eine der besten Reisen meines Lebens und würde jedem empfehlen, sich Rom wirklich nicht entgehen zu lassen. Era un tempo belissimo.
(Leopold Leineweber, 10c)
Schon nach kurzer Zeit entstanden die ersten Gespräche mit den italienischen Schülern/innen. Auch nach den Workshops haben wir mit den Schülern/innen Zeit verbracht. Am ersten Tag haben sie uns ein Stück von Rom gezeigt und am nächsten Tag sind wir mit ihnen in ein schönes Restaurant gegangen und haben ein wenig gequatscht. Von Rom haben wir nicht nur die Menschen, sondern auch die vielen Sehenswürdigkeiten kennengelernt, welche die Stadt zu bieten hat. Vom Colosseum, über den Trevi-Brunnen, bis hin zu der Engelsburg. Obwohl wir nur wenige Tage in Rom waren und nicht viel Zeit hatten, haben wir viel von Rom gesehen.
(Martha Bartsch, 11)
Diese Reise war ein unvergessliches Erlebnis, da wir im Rahmen dieser Fahrt viele Erfahrungen sammeln konnten. Der Fokus unserer Fahrt lag auf dem gemeinsamen Arbeiten an Texten mit italienischen Jugendlichen. Unsere Aufgaben bestanden darin gemeinsam Text zu schreiben und diese bildlich umzusetzen. Diese Aufgaben waren eine neue Herausforderung für uns, da wir aufgrund der unterschiedlichen Muttersprache am Anfang Probleme hatten uns miteinander auszutauschen. Die Zeit, die wir in Rom verbrachten, war definitiv einmalig und ein besonderes Erlebnis, für welches wir alle sehr dankbar sind.
(Lukas Schramke, 10c)
Die Zeit in Rom war eine der besten Erfahrungen, die ich bis jetzt in meinem Leben machen konnte. Ich habe dort viele neue Freunde gefunden und viele neue Eindrücke bekommen. Am besten hat mir der Freitag gefallen. An diesem Tag fand der Poetry-Slam Workshop statt, an dem viele Schüler aus Italien teilnahmen. Ich fand es sehr interessant und spannend so viele neue Leute aus einem anderen Land kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen. Alle italienischen Schüler, mit denen ich dort Kontakt hatte, waren so freundlich und aufgeschlossen, dass ich mich gleich wohlgefühlt habe. Ich bin so froh und dankbar, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe, an dieser Fahrt teilzunehmen.
(Charlott Hohmann, 11)
Die Reise begleiteten die Italienischlehrkräfte Frau Glanz-Wilke und Herr Mücke-Freihofer.
Kluges für den Klimaschutz
das Projekt der Klasse 12 für Aschersleben
MZ, 22.03.2023
In der Woche vom 20.03. bis 24.03 wird es an der AOS spannend. Zum ersten Mal in unserer Schulgeschichte haben wir eine komplette Gruppe von Austauschüler/-innen bei uns an der Schule. Diese sind am Sonntag aus Turin in Aschersleben angekommen und wurden von ihren Gastfamilien freundlich Willkommen geheißen. In der Woche an der AOS werden sie viel erleben: Am Montag nehmen sie am Unterricht der AOS teil. Am Nachmittag werden sie bei einer von den AOS-Schüler/-innen durchgeführten Stadtführung Aschersleben kennenlernen. Am Dienstag erkunden sie den Harz. Sie werden nach Quedlinburg und Wernigerode fahren und die Städte erkunden. Den Mittwoch verbringen wir gemeinsam in Weimar, der Stadt der deutschen Dichter und Denker. Am Donnerstag fahren wir nach Leipzig und werden ein Stück DDR-Geschichte kennenlernen. Am Freitag werden wir zum Projekttag unsere gemeinsame Woche kreativ verarbeiten und am Nachmittag um 16 Uhr die Ergebnisse zweisprachig den Gastfamilien und der AOS-Gemeinschaft präsentieren. Den Samstag verbringen sie gemeinsam mit ihren Gastfamilien bevor sie am Sonntag die Heimreise nach Turin antreten werden.
Stimmen zum Austauschprojekt mit Turin (19.03. – 26.03., AOS Aschersleben)
MZ, 25.03.2023
Im März nahmen unsere 5. Klassen wieder an Projekten der Kreativwerkstatt teil. Ganz vielseitige und fantastische Kunstwerke sind entstanden und sind nun hier und da im Schulgebäude zu entdecken.
>>>Mehr Bilder und Informationen stecken hinter diesem Link.<<<
Am 16.02.2023 konnten wir wieder viele Firmen der Region in unserer Schule begrüßen.
MZ 18.02.2023
WS, 22.02.23
Nachdem wir im Herbst auf dem Grundstück der Senioren Villa Richter Kräuter, Blumen und Sträucher gepflanzt sowie den Unterstand für drei Bienenbeuten errichtet haben, waren wir auch im Spätherbst und Winter fleißig. Gemeinsam überlegten wir, welche Insekten neben den Bienen noch schützenswert sind, und wie wir sie unterstützen können. Ein Insektenhotel soll entstehen. Wir lernten viel Wissenswertes darüber.
Dazu haben die Schüler der 6.Klassen und unsere AG- Teilnehmer (5.-7.Klasse) Pläne für den Bau von Insektenhotels und Insektentränken erarbeitet. Wir besorgten Material und gingen an die Arbeit. So konnte jeder AG-Teilnehmer sein eigenes Insektenhotel entwerfen und produzieren. Nisthilfen basteln, Schneiden, Löcher bohren, Sägen, Schrauben, Hämmern, Tackern, Feilen, Nageln, … alles ohne Verletzungen!
Sehr unterschiedliche Insektenhotels sind entstanden. Jeder sucht nun dafür einen geeigneten Platz, vielleicht sogar im heimischen Garten, und pflegt es weiterhin…. Ein großes Insektenhotel für die Seniorenvilla wird folgen.
Nun beginnt aber erst einmal die künstlerische Gestaltung und Vorbereitung der Bienenbeuten, damit wir vorbereitet sind, wenn die Bienen ihr neues Zuhause beziehen…
MZ vom 09.02.2023
Kindern in schwerer Zeit Freude schenken
Die Schülerinnen und Schüler unserer 5a haben im Herbst gemeinsam mit ihren Eltern Weihnachtspäckchen für bedürftige Kinder gepackt. Heute nun war es so weit. Wir haben unsere Päckchen in den Jugendclub ELF e.V. gebracht, von wo aus diese dann zum Transport an Kinder in Moldawien und in der Ukraine weitergeleitet werden. Wir hoffen, dass sich bedürftige Kinder dort über unsere Weihnachtsgeschenke mit süßen Leckereien, Spielzeug sowie Mal- und Schreibzeug freuen und wünschen Ihnen frohe und friedliche Weihnachten.
Somit konnten wir ihnen eine kleine Freude in schwerer Zeit bereiten.
Mit großer Freude hat unser Schulleiter Martin Michaelis den Bildungspreis der Stadt Aschersleben 2022 für die Adam-Olearius-Schule am 21.10. im Bestehornhaus von OB Steffen Amme entgegengenommen.
Herr Michaelis dankte seinem Team, den Schülerinnen und Schülern, dem Förderverein sowie den Eltern für die gute Zusammenarbeit und die dadurch geschaffene, positive Schulkultur an der AOS.
Sein Dank galt auch dem Trägerverein, für seine stetige Unterstützung sowie Offenheit für neue Ideen.
Diese Auszeichnung durch die Stadt Aschersleben ist ein Zeichen dafür, dass die AOS endgültig in der Stadt wahrgenommen, respektiert und akzeptiert wird.
Im Folgenden lesen Sie die Laudatio des Oberbürgermeistes Herrn Amme:
Die Adam Olearius Schule erhält den Bildungspreis 2022
In diesem Jahr erhält eine Schule den Bildungspreis der Stadt Aschersleben, die eine ganz besondere Erfolgsgeschichte geschrieben hat: Die Adam-Olearius-Schule. Die hervorragende und innovative Bildungsarbeit, die hier seit 13 Jahren geleistet wird, zeigt sich an vielerlei Beispielen.
Heute mag man es kaum glauben, wenn die Pause ruft und die mehr als 400 Schülerinnen und Schüler der Adam-Olearius-Schule durch die Flure des Bestehornparks und über die Pausenhöfe laufen: Im Jahr 2009 nahm die Schule mit gerade einmal 20 Schülerinnen und Schülern im Bestehornpark als modernem Bildungscampus ihren Betrieb auf. Seitdem ist sie stetig und rasant gewachsen. Aktuell werden 405 Mädchen und Jungen in 20 Klassen unterrichtet. 40 Lehrer, 7 pädagogische Mitarbeiter und 4 technische Kräfte betreuen die Kinder und Jugendlichen. Damit bringt die AOS, wie sie oft bezeichnet wird, 456 Menschen im Bildungszentrum Bestehornpark zusammen.
Doch noch eine weitere Zahl ist erstaunlich und spricht für die sehr gute Bildungsarbeit, die hier geleistet wird: Von den 405 Schülern kommen 249 nicht aus Aschersleben. Der Einzugsbereich der Schule geht von Sangerhausen bis Wolmirsleben (Nord/Süd 70km) und von Quedlinburg bis Bernburg (Ost/West 50 km). Damit hat diese Bildungseinrichtung entscheidenden Einfluss auf die Bildungszentralität in Aschersleben.
Auch inhaltlich hat sich die Schule stetig weiterentwickelt. Im Jahr 2009 als Sekundarschule mit dem Konzept einer Ganztagsschule gestartet, ist sie seit dem Schuljahr 2013/14 auch Gemeinschaftsschule und unterrichtet von der 5. bis zur 12. Klasse. „Ich glaube, diese Form der Gemeinschaftsschule, wie wir sie hier haben, reizt viele“, sagt Schulleiter Martin Michaelis. Anders als im klassischen Schulsystem, haben sie Mädchen und Jungen mehr Zeit, sich schulisch zu orientieren.
Erst nach der achten Klasse fällt die Entscheidung, ob ein Sekundarschulabschluss oder das Abitur angestrebt wird. So kommt es auch, dass die AOS die einzige Gemeinschaftsschule in Sachsen-Anhalt ist, die ein Abitur nach 12 Jahren ermöglicht. Im Schuljahr 2021/22 haben die ersten Abiturientinnen und Abiturienten die AOS verlassen – ein besonderer Moment für alle. „Am Ende ist es nicht so sehr wichtig, welchen Abschluss die Schülerinnen und Schüler machen. Sie sollen selbstbewusst und mit der Fähigkeit zum selbstständigen Lernen in die Welt hinausgehen können.“
Die besondere Anerkennung der Elternschaft hat sich die Schule während der Corona-Pandemie erworben. In vorbildlicher Weise wurde die Fortführung des Unterrichts für die Schüler organisiert und durchgeführt. Die Schule führt seit mehreren Jahren das von Wirtschafts- und Sozialpartnern des Landes Sachsen-Anhalt initiierte „Berufswahl-Siegel Sachsen-Anhalt“.
Die Adam Olearius Schule besteht seit nunmehr 13 Jahren und zeichnet sich durch ihr pädagogisches Konzept und die täglich unter Beweis gestellte hervorragende und innovative Bildungsarbeit aus.
Herzlichen Glückwunsch zum Bildungspreis!
Die Zukunft liegt in euren Händen
Anfang des Schuljahres bekamen drei Mitschülerinnen, Frau Nürnberg und ich die Möglichkeit, uns einer Studienreise nach Krakau anzuschließen. Dies war ein
spontanes Angebot der Albert-Schweizer-Schule. Am 18. September startete unsere Reise mit dem Bus. Die Fahrt dauerte zehn Stunden. Nach dem Einchecken in das Hotel nutzten wir den Sonntagabend um
den historischen Markt zu besichtigen.
Den Montag verbrachten wir mit einer ganztägigen Stadt-Rallye. Ausgestattet mit Stadtplan und Aufgabenblatt gingen wir in kleinen Gruppen los. Auf dem Weg galt es u.a. herauszufinden, welche berühmten Persönlichkeiten in Krakau studierten, wie groß der Marktplatz ist und welche Bedeutung der Wawel-Drache für die Stadt hat. Ziel der Rallye war das Restaurant „Klezmer-Hois“ im jüdischen Viertel Kazimierz. Während des leckeren Essens hörten wir ein Livekonzert mit traditioneller jüdischer Musik.
Am nächsten Tag lernten wir durch eine mehrstündige Stadtführung die jüdische Geschichte in Krakau kennen. Zuerst besichtigten wir den alten jüdischen Friedhof und daran anschließend die sieben aktiven Synagogen im jüdischen Viertel. Unsere Mittagspause verbrachten wir auf dem Plac Nowy. Anschließend gingen wir zum damaligen Ghetto. Unser Guide erklärte uns die unmenschlichen Bedingungen, unter denen die Juden dort leben mussten. An der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler endete die Tour. Den Nachmittag konnten wir eigenständig gestalten.
Am Mittwoch fuhren wir nach Auschwitz. Nach umfangreichen Belehrungen und Sicherheitskontrollen kamen wir auf das Gelände des Stammlagers. Es waren auch Besucher aus anderen Ländern da. Die deutschen Besuchergruppen schienen mir leiser und aufmerksamer zu sein. Unsere Begleiterin zeigte uns das Tor mit dem Schriftzug „ARBEIT MACHT FREI“ und erzählte, wie die KZ-Haftlinge, täglich mit Kapellmusik begleitet, durch das Tor mussten, um in den angrenzenden Fabriken menschenvernichtende Arbeiten zu verrichten.
Dann besichtigten wir die Baracken, die heute als Ausstellungsräume dienen. Wir sahen die persönlichen Gegenstände der Ermordeten, wie Koffer, Geschirr, Brillen und Schuhe. Am meisten widerte mich der riesige Berg aus Kinderschuhen an. Von unserer Begleiterin erfuhren wir von den Kindern im KZ und wie Dr. Mengele sie für seine Experimente systematisch missbrauchte.
Uns wurden die Geschichte und das Alltagsleben des Lagers vor Augen geführt.
In einem Raum hing das „Buch der Namen“. Es beinhaltet die Namen aller bekannten Opfer des Holocaust, rund eine Million sind bis heute immer noch namenlos. Als nächstes besichtigten wir die Gaskammer. Es war für mich ein sehr bedrückendes Gefühl durch die Kammer zu gehen.
Nach einer kurzen Pause fuhren wir weiter nach Auschwitz-Birkenau. Während im Stammlager die Baracken noch original erhalten sind, sieht man in Birkenau nur noch die Grundrisse. Die Nazis sprengten den Großteil des Lagers auf ihrem Rückzug, damit es keine Spuren für ihre menschenverachtende Verbrechen gab. Nur die Schornsteine der Baracken und die elektrische Umzäunung stehen noch. Auf der Rampe, der Ort wo die Züge ankamen, wurde über Leben und Tod entschieden. Sie ging mit uns durch das Lager zu den vier Krematorien. Innerhalb der Krematorien waren die als Dusche getarnte Gaskammern und die Verbrennungsöfen. Auch diese wurden von den Nazis gesprengt. Eines der wenigen noch erhaltenen Gebäude besichtigten wir danach. Die in der Lagersprache genannte „Sauna“. Dort mussten die Neuangekommenen alle ihre persönlichen Gegenstände und Kleidung abgeben. Im weitern Verlauf wurde den KZ-Häftlingen die Haare abrasiert. Dann wurden sie und ihre Kleidung durch heißen Wasserdampf „desinfiziert“. Die Gegenstände und die Kleidung wurden nach Deutschland geschickt.
Es ging weiter zu einer Reihe von Gedenktafeln. Auf den Tafeln stand die gleiche Mahnung in den unterschiedlichsten Sprachen:
„DIESER ORT SEI ALLEZEIT EIN AUFSCHREI DER VERZWEIFLUNG UND MAHNUNG AN DIE MENSCHEIT. HIER ERMORDETEN DIE NAZIS ETWA ANDERHALB MILLIONEN MÄNNER, FRAUEN UND KINDER. DIE MEISTEN WAREN JUDEN AUS VERSCHIEDENEN LÄNDERN EUROPAS.
AUSCHWITZ-BIRKENAU 1940-1945
Am letzten Tag in Krakau führten wir ein Zeitzeugengespräch mit Linda Maksymowicz. Sie kam mit drei Jahren nach Auschwitz und blieb dort 13 Monate lang bis das Lager am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee befreit wurde. Die heute Achtzigjährige verwies auf drei wichtige Gründe, die ihr halfen, das Lager zu überleben: 1. Sie war ein starkes und gesundes Kind, 2. Sie hatte blaue Augen und wurde deshalb nicht für Mengeles Augenexperimente verwendet und 3. Ihre Mutter war jung und konnte sich um sie kümmern. In diesem Zusammenhang erzählte sie: „Ich kann mich nicht an das Gesicht meiner Mutter erinnern, sondern nur an ihre Hände.“ Obwohl sie nur drei Jahre alt war konnte sie sich sehr genau an ihre Zeit in Auschwitz erinnern. Sie beschrieb, dass die Kinder nach ihrer Befreiung anstatt Verstecken und Fischers Fritz, „Selektion“ und „Appell“ spielten. Das machte mich sehr nachdenklich.
Sie verabschiedete uns mit den Worten: „Die Zukunft liegt in euren Händen.“ Sie hat uns verdeutlicht, dass nur wir dafür sorgen können, dass sich so etwas wie der Holocaust nicht wiederholt. Es ist an uns, die Zukunft zu gestalten und sie gegen jene zu verteidigen, die aus der Geschichte nichts gelernt haben. Genau das war auch meine Motivation an der Reise teilzunehmen. Ich möchte aus der Vergangenheit lernen und eine weltoffene Zukunft gestalten.
Deswegen unterstütze ich die Idee unserer Schule, dass ab dem nächsten Schuljahr alle 10. Klassen zu einer Exkursion nach Auschwitz fahren werden.
Text: Karl F. Apel
Bilder:
Annalena Stein
Julia Nürnberg
Annalena Stein
Robert Fuchs
MZ vom 15.10.2022
MZ vom 16.09.2022
HIER INVESTIERT EUROPA IN DIE LÄNDLICHEN GEBIETE UND IN DIE ZUKUNFT DES LANDES